"Seit zehn Jahren wohne ich in Berlin und kenn mich mittlerweile
ganz gut aus. Mich selber kannte ich nach vierzig Jahren weniger gut.
Wie konnte das sein? Ich wusste weder wo Mitte ist, noch kannte ich die
teure Einkaufsmeile, die mich so einiges kostete. Ich beschloss
aufzubrechen und nachzusehen in meinem Land der unbegrenzten
Möglichkeiten, denn offenbar hatte ich nichts im Griff. Hatte mich etwas im Griff? Auf
der Suche nach einer Antwort, beging ich den ultimativen Einbruch in
meinen Kopf. Doch mit dem, was ich dort antraf, hatte ich nicht
gerechnet. Den eigenen Kopf zu übernehmen, wurde schwieriger als
gedacht. An einem heißen Tag, so gegen high noon, sollte sich alles
entscheiden..."
Melanie Haupt, z.Zt. auch Bühnenpartnerin von Bodo Wartke in „Antigone“ bricht in „Hauptquartier“
in ihr eigenes Gehirn ein! Denn irgendwie läuft das Leben der
Protagonistin schon länger nicht ganz rund, die Dinge geraten aus dem
Ruder, die Kontrolle ist plötzlich weg. Deshalb beschließt die Heldin,
in ihrem Gehirn auf Spurensuche zu gehen. Doch statt zwischen
Nervenbahnen und Synapsen findet sie sich in einem echten Saloon wieder
und begegnet den seltsamsten Typen: Einem häkelnden Barmann, der in
Rätseln spricht, einem Sheriff, der vergeblich versucht, für Recht und
Ordnung zu sorgen und schließlich sich selbst, nachdem sie sich soeben
in den eigenen Fuß geschossen hat. Aus Konfusion und Chaos entwickelt
Melanie Haupt ein herrlich absurdes Einpersonenstück, ein „Kopfkino“ mit
vielen Anleihen in der Psychologie, wie der Teile- und Ego-State Therapie und mit vergnüglichen, nicht ganz ernst gemeinten Therapieangeboten.
Mit:
Melanie Haupt, einer Ukulele, Jonathan Bratoëff an zwei Gitarren und einem Bass
Text und Musik: Melanie Haupt

Melanie Haupt - Hauptquartier
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Künstlerbeschreibung
